Das Problem mit Altgeräten in Deutschland

Deutschland hat ein Problem mit Elektroschrott!  Die Welt im Jahre 2020 ist durchgehend digitalisiert und steckt voller Elektronik. Wenn diese Elektronik dann ihren Dienst aufgibt, entsteht natürlich Müll. Elektromüll ist allerdings gesondert zu behandeln und kann nicht einfach in den Hausmüll geworfen werden. Nicht nur, dass manche elektronische Geräte wertvolle und begrenzte, natürliche Rohstoffe beinhalten, die bei einer falschen Entsorgung verloren gehen, ebenso birgt der Inhalt von alten Elektrogeräten Gefahrenquellen, welche unter anderem Brände auslösen können oder Schadstoffe freisetzen.

Ziele verfehlt

Das Problem ist nun, dass zu viel vom gefährlichen Elektromüll nicht richtig entsorgt wird. Die Regierung setzte sich für das Jahr 2018 ein Ziel von lediglich 45%. So viel Prozent des deutschen Elektromülls sollte fachgerecht entsorgt werden. Dieses Ziel wurde allerdings noch einmal um knapp 2% verfehlt.  Die gesammelte Gesamtmenge betrug 2018 853.000 Tonnen.

Um das Ziel zu erreichen, sind Händler von Elektrogeräten verpflichtet, dass sie in ihrer Nähe oder am Verkaufsort eine Möglichkeit bieten, dass Kunden ihre Altgeräte kostenfrei entsorgen können.  Das Problem hierbei ist, dass lediglich 101.943 Tonnen Elektromüll über die Händler gesammelt wurde.

Ungleichheit zwischen Filial- und Onlinehandel

Aber nicht nur die geringe Menge der Abnahme durch den Handel sorgt für Zündstoff. Auch im Handel selbst herrscht eine zwei Klassen Aufteilung.  Während der Filialhandel eine Annahme von Altgeräten in unmittelbarer Umgebung bieten muss, so ist es beim Onlinehandel so, dass eine Annahmestelle in „zumutbarer Entfernung“ sein muss.  Dieser Paragraph wird von den Unternehmen großzügig ausgelegt und plötzlich sind auch über 50 km eine „zumutbare Entfernung“ für die Entsorgung eines Altgerätes. Viele Onlinehändler bieten selbst keine oder nur eine eingeschränkte Möglichkeit Elektroschrott abzugeben.

Auch die Kontrolle beider Handelsarten ist verschieden. Während man im Filialhandel die Produkte durchgehend ausstellt und dazu ein Lager hat, so hat der Onlinehandel zwar auch sein Lager, aber der Inhalt dieses ändert sich viel schneller. Das Problem hierbei ist, dass die Behörden erst ab einer Versand- und Lagerfläche von 400qm für Elektrogeräte aktiv werden, da die Händler erst dann unter die Rücknahme- und Informationspflichten. So können einige Onlinehändler die Kontrollen und teils auch die Rücknahmen umgehen.

Vereine und Organisationen wie der Deutsche Umwelthilfe e.V. versuchen auf dieses Thema aufmerksam zu machen und so eine Diskussion dazu zu entfachen.