
Gerade in der kalten Jahreszeit greifen viele Menschen bei Erkältungen zu altbewährten Hausmitteln – und dazu gehört auch die Wärmelampe. Doch was genau steckt dahinter, wie funktioniert eine solche Lampe und wann ist ihr Einsatz wirklich sinnvoll?
Wärmelampen, auch als Infrarotlampen bekannt, geben Infrarotstrahlung ab. Eine Form elektromagnetischer Strahlung, die Wärme erzeugt. Anders als UV-Licht ist Infrarot für das Auge unsichtbar, aber deutlich spürbar. Die abgegebene Wärme dringt beim Einsatz auf der Haut in tiefere Gewebeschichten ein, fördert dort die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an. Dadurch kann der Körper entzündliche Prozesse besser bekämpfen und Heilungsprozesse beschleunigen.
Bei Erkältungskrankheiten wird die Infrarot-Wärme besonders häufig im Bereich von Nebenhöhlenentzündungen oder Ohrenschmerzen eingesetzt. Die Wärme sorgt dafür, dass sich die Gefäße weiten, die Schleimhäute besser durchblutet werden und sich festsitzender Schleim leichter lösen kann. Viele empfinden die Bestrahlung als sehr angenehm. Besonders, wenn man sich allgemein fröstelig oder abgeschlagen fühlt.
Die Anwendung ist einfach: Man setzt sich in einem Abstand von etwa 30 bis 50 Zentimetern vor die Lampe, schließt die Augen (oder trägt eine Schutzbrille) und bestrahlt die betroffene Körperregion für etwa 10 bis 15 Minuten. Wichtig ist, die Gebrauchsanweisung des Herstellers zu beachten, um Hautreizungen oder Überhitzung zu vermeiden.
Trotz ihrer positiven Wirkung ist eine Wärmelampe kein Wundermittel und ersetzt keine medizinische Behandlung. Bei Fieber, akuten Entzündungen mit starker Rötung oder bei bestehenden Hautkrankheiten sollte man auf die Anwendung verzichten oder vorher ärztlichen Rat einholen. Auch Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, beispielsweise bei Kreislaufproblemen oder Erkrankungen des Nervensystems, sollten vorsichtig sein.
Doch die Wirkung der Wärmelampe ist nicht nur auf den Körper beschränkt. Viele Menschen empfinden die Wärmebehandlung auch psychisch als beruhigend. Gerade in Phasen, in denen man sich schwach, müde und krank fühlt, kann die gezielte Wärmezufuhr einen Moment der Entspannung und des Wohlbefindens schaffen – eine wichtige Komponente auf dem Weg zur Genesung. In Kombination mit ausreichend Schlaf, Flüssigkeit und gegebenenfalls weiteren Hausmitteln wie Inhalationen oder Kräutertees, lässt sich der Heilungsverlauf auf sanfte Weise unterstützen. Insbesondere bei verstopften Nasennebenhöhlen oder beginnenden Ohrenschmerzen berichten viele Anwenderinnen und Anwender von einer schnellen Erleichterung. Durch die verbesserte Durchblutung der Schleimhäute wird die körpereigene Abwehr gestärkt, was den Abtransport von Krankheitserregern und Sekreten erleichtert.
Dennoch sollte beachtet werden, dass nicht jede Erkältung automatisch für eine Wärmebehandlung geeignet ist. Bei stark geschwollenen, hochentzündeten oder gar vereiterten Bereichen kann zusätzliche Wärme die Beschwerden sogar verschlimmern. Ebenso ist Vorsicht geboten bei Fieber oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da die Wärmezufuhr den Kreislauf zusätzlich belasten kann. In solchen Fällen sollte eine Anwendung nur nach Rücksprache mit einer medizinischen Fachperson erfolgen.